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Neubau, Umbau & Sanierung

Traditionsbäckerei Lieb in Tübingen: Von der grünen Wiese bis zur warmen Brezel

Fiedler Gewerbeimmobilien war für die Projektentwicklung der Produktionshalle verantwortlich. Interview mit Jannis Rotar.

Traditionsbäckerei Lieb in Tübingen: Von der grünen Wiese bis zur warmen Brezel

Bilder: Fany Fazii/Die Fotogräfinnen

Die Tübinger Traditionsbäckerei Lieb musste vor Jahren ihre Backstube nach Reutlingen auslagern. Jetzt ist die Produktion wieder in der Heimatstadt. Jannis Rotar, Geschäftsführer der Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH, über den Neubau des Café Lieb.

Herr Rotar, wie kamen Sie ins Spiel?

Die Eigentümerfamilie beauftragte 2015 die Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH mit der Projektentwicklung für ihre Backwaren-Produktion. In den vergangenen acht Jahren haben wir diesen Prozess begleitet, von der Idee auf der grünen Wiese bis zur ersten warmen Brezel.

Welche Herausforderungen brachte das Projekt mit sich?

Die Entscheidung für den Standort in der Neckaraue war früh gefallen. Es galt in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Tübingen, die Erschließung des Grundstücks zu planen und dort das erforderliche Baurecht zu schaffen. Dies war ein langwieriger Prozess, der Gutachten und Genehmigungen diverser Ämter erforderte. Nach sechs Jahren war es so weit und der Gemeinderat erteilte grünes Licht für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Auch für die nicht vorhandene Kanalisation fanden wir Lösungen: Das Abwasser wird über 100 Meter bis zum nächsten Schacht gepumpt und das Regenwasser gereinigt in den Bach geleitet.

Wie ging es dann weiter?

Wir steuerten und überwachten die Planung und Ausführung des vom Architekturbüro dreher + horvath geplanten Gebäudes. Auf der rund 2500 Quadratmeter großen Fläche sind neben einer Backwaren-Produktion auch Büros und ein großzügiger Verkaufsraum mit Café untergebracht.

Wodurch zeichnet sich das Gebäude aus?

Der Neubau ist in Holz-Hybridbauweise mit sichtbarer Holzkonstruktion errichtet. Diese schafft besonders im Verkaufs- und Cafébereich ein einladendes Ambiente. Hinzu kommt ein durchdachtes Energiekonzept: Die 220 kW-Peak PV-Anlage versorgt das Gebäude mit Strom. Überschüsse werden eingespeist beziehungsweise an die Schnellladestationen auf dem Parkplatz abgegeben. Die Abwärme der CO2-Verbundkälteanlage wird zum Heizen und für die Warmwassererzeugung genutzt. Neue Maßstäbe in der Region setzt auch der hohe Energiestandard des Gebäudes: Wir konnten ein KfW 40 Effizienzhaus realisieren.

''Von der Baugenehmigung bis zur Fertigstellung im Mai 23 vergingen keine zwei Jahre.
Jannis Rotar

zuletzt aktualisiert: 02.10.2023