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Beruf & Bildung

Mehr als nur Kinder bespaẞen

Pädagogische Fachkräfte müssen auch viel Geduld und andere Fähigkeiten mitbringen.

Mehr als nur Kinder bespaẞen

In der Kita oder im Kindergarten erlernen die Kinder unter anderem soziale und emotionale Kompetenz. Foto: micromonkey/stock.adobe.com

Wer pädagogische Fachkraft werden möchte, steht zunächst vor der Entscheidung, in welchem Bereich die pädagogischen Fähigkeiten zum Einsatz kommen sollten. Entscheiden Sie sich für die Erziehung und Förderung von Kleinkindern in der Kita und im Kindergarten, so werden Sie sich bestimmt den einen oder anderen eher abwertenden Spruch anhören müssen.

Auch wenn frühkindliche Bildung einen immer höheren Stellenwert einnimmt, so werden Erzieher und Erzieherinnen teils immer noch belächelt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass eine pädagogische Fachkraftin der Kita ein weites Aufgabenfeld beherrschen muss und dies wesentlich mehr umfasst, als nur mit Kindern zu spielen.

Folgende Kompetenzen sollten Sie daher mitbringen, um eine Ausbildung oder aber ein Studium als pädagogische Fachkraft im frühkindlichen Bereich aufzunehmen:
• hervorragende emphatische Fähigkeiten
• Spaß an der Arbeit mit Kindern
• Stressresistenz (vor allem gegenüber lauten Geräuschen)
• Verantwortungsgefühl
• Selbstdisziplin und eine eigenständige Arbeitsweise
• Kreativität und Spontanität

Auch wenn Sie im Studium und während der Ausbildung eine Menge dazulernen können, so müssen die Basics stimmen, damit Ihnen die Arbeit in den jeweiligen Einrichtungen auf lange Sicht Spaß macht.

Vielfältige Aufgaben

Je nachdem für welchen Bereich der Pädagogik Sie sich entscheiden, gibt es gravierende Unterschiede im Hinblick auf Ihr Aufgabenspektrum.

Im Kindergarten und in der Kita sind Sie sowohl für die Kinderbetreuung als auch für die explizite Förderung verantwortlich. Sie fertigen individuelle Portfolios an, führen Elterngespräche, organisieren Ausflüge und stehen als Ansprechpartner für Eltern, Kollegen und Kinder zur Verfügung. In der Kindergartenzeit sind Sie eine wichtige Bezugsperson, die Kindern in dieser prägenden Phase als Vorbild dient.

Arbeiten Sie hingegen als Sozialarbeiter, so befassen Sie sich intensiv mit den Problemen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Als Lehrer in der Grundschule ist Ihr Status als Bezugsperson schon etwas abgeschwächt und auf weiterführenden Schulen kaum noch vorhanden. Vielmehr geht es hier primär um die Wissensvermittlung. Selbstverständlich können Sie als pädagogische Fachkraft auch mit behinderten Kindern arbeiten oder ältere Menschen unterstützen. Im Bereich der Erwachsenenbildung sind gleichwohl pädagogische Fachkräfte gefragt. Je nachdem, wie früh Sie einen Schwerpunkt setzen, haben Sie relativ lange die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Bereichen zu orientieren.

Ausbildung oder Studium

Der Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin lässt sich auf verschiedene Arten erreichen. Auf klassischem Wege haben Sie die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren.

Je nach Abschluss und Bundesland müssen Sie für die Ausbildung eine Zeit von zwei bis fünf Jahren einplanen.

Schließt sich Ihre Erzieherausbildung an eine weitere Ausbildung im pädagogischen Bereich an, verkürzt dies die Ausbildungsphase. Ebenso verhält es sich bei einem höherwertigen Schulabschluss, wie beispielsweise dem Abitur.

Mit dem Abitur, oder aber einer vorherigen Ausbildung (zum Beispiel als Kinderpflegerin), haben Sie die Möglichkeit, ein Studium im pädagogischen Bereich aufzunehmen.

Bis zum Bachelor-Abschluss benötigen Sie im Schnitt sechs Semester, also drei Jahre. Möchten Sie im Anschluss noch ein Masterstudium absolvieren, um den höchstmöglichen Abschluss zu erreichen, so können Sie mit etwa vier weiteren Semestern rechnen.

Letztendlich haben Sie auch nach einer Ausbildung jederzeit die Möglichkeit der Weiterbildung. Sie können diverse pädagogische Zusatzqualifikationen erwerben oder aber Ihren Abschluss durch ein Fernstudium verbessern.

Auch wenn mit Studium generell bessere Chancen darauf bestehen, einen Job zu ergattern, so trifft dies nicht in jedem Fall zu. Auch das Gehalt sollte sich aufgrund Ihrer Qualifikation zwar erhöhen, bleibt allerdings in der Praxis häufig noch hinter den Erwartungen zurück.

In Zukunft werden jedoch immer mehr pädagogische Fachkräfte ein Studium vorweisen können, sodass Leitungspositionen nur schwer mit einer regulären Ausbildung zu erreichen sind.

Bevor Sie sich also vorzeitig für eine Ausbildung entscheiden und sich später Gedanken über eine Weiterbildung machen müssen, können Sie auch den direkten Weg mit einem fachspezifischen Studium gehen. Quelle: www.kita.de

zuletzt aktualisiert: 11.03.2024