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Auto & Verkehr

Ein E-Auto ist keine Waschmaschine

Es muss nicht das Privatfahrzeug sein!

Ein E-Auto ist keine Waschmaschine

Ob zu Hause oder unterwegs: Das Laden des E-Autos sollte mittlerweile kein Problem mehr sein. Gut, wenn man daheim vom Fachmann eine Wallbox installieren lässt. Bild: djd/LichtBlick SE

Wenn Elektrofahrzeuge in Flammen aufgehen, ist der Schaden oft immens. Die Aufmerksamkeit auch. Brandschutzforscher sehen keinen Grund zu besonderer Sorge. Doch ein paar Voraussetzungen sind wichtig, um zu Hause sicher laden zu können. Der Reihe nach. „Aus unseren Statistiken haben wir keine Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das deckt sich mit Beobachtungen von Polizei und Feuerwehr – aber nicht unbedingt mit dem Bauchgefühl vieler. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der DEVK-Versicherungen glauben 49 Prozent der Befragten, dass Elektrofahrzeuge schneller in Brand geraten als Wagen mit Verbrennungsmotor. Vor allem Ältere schätzen das Brandrisiko von E-Autos höher ein. Amtliche Statistiken zu E-Auto-Bränden gibt es nicht. Das baden-württembergische Innenministerium verweist aber auf die stetige Zunahme von Fahrzeugen mit alternativen Antriebssystemen. „Damit steigt auch per se die Anzahl elektrobetriebener Fahrzeuge, die an Unfällen und Bränden beteiligt sind.“

Mit der Wallbox das E-Auto zu Hause sicher und zuverlässig laden.

Autohersteller verweisen auf das mehrstufige Sicherheitssystem batteriebetriebener Autos. Dieses soll Übertemperatur und Überladung in jedem Betriebszustand ausschließen. Beim Laden entstehen nach Erfahrung der Expertenorganisation Dekra zwar Risiken, die es bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen nicht gibt.

Zugleich fallen aber bei reinen E-Fahrzeugen verbrennerspezifische Brandursachen weg. „Es kommt also zu einer Verlagerung von Risiken, ohne dass aus unserer Sicht das Gesamtrisiko steigt“, sagt ein Dekra-Sprecher.

Noch sind Brände mit E-Autos eher selten. Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), rechnet jedoch bei mehr E-Autos auch mit mehr Bränden bei E-Fahrzeugen. Für die Feuerwehr ist das herausfordernd: Solche Brände müssen mit besonders viel Wasser gelöscht werden, damit der Kühleffekt eintritt. Darauf kann man sich einstellen, so Hachemer.

Normale Steckdose? Besser nicht regelmäßig

Batteriedefekte können zur Überhitzung oder Überladung führen, auch kaputte Notladekabel können brandgefährlich sein. Dekra und ADAC weisen zudem auf die Gefahr von Schmor- und Kabelbränden durch eine veraltete oder überlastete Elektroinstallation im Haus hin.

Vom regelmäßigen Laden an Haushaltssteckdosen rät der Autoclub aus Sicherheitsgründen ab. Noch problematischer wird es laut Dekra, wenn in Gemeinschaftsgaragen die Fahrzeugladung mittels Notladekabel an vorhandenen Schuko-Steckdosen erfolgt.

Wallbox fest installieren

Das Laden an einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose sollte man aus Sicherheitsgründen auf Ausnahmefälle beschränken, so der ADAC. Die Steckdosen seien für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen ausgelegt. Beim mehrstündigen Laden von E-Fahrzeugen könne durch Alterungsprozesse der Kontakte, an Klemmstellen in der Zuleitung oder durch unsachgemäße Installation ein erhöhter Widerstand im Stromkreis entstehen. Das kann zu übermäßiger Er wärmung und damit zu Brandgefahr führen. Die Experten empfehlen eine fest installierte Ladestation – die sogenannte Wallbox.

Der ADAC hat Ende Februar zwölf Modelle getestet. Die Preisspanne der Geräte im Test reichte von 675 bis 1570 Euro. Dazu kommen stets noch individuelle Kosten für die Installation. Doch auch hier muss die vorgelagerte Netzinstallation passen.

Was ist zu beachten?

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) empfiehlt unbedingt einen Check der elektrischen Anlage durch einen Elektrofachbetrieb. „Das Laden von Fahrzeugen bei Einhaltung der Standards ist sicher“, sagt Andreas Habermehl als technischer Geschäftsführer des Verbands.

Ohne Überprüfung könnte eine Überlastung zunächst unentdeckt bleiben. Noch gefährlicher sei es, wenn ein Laie selbst Hand anlege. Eine Ladestation sei ein großer Eingriff in die elektrische Anlage. „Man kann das nicht vergleichen mit dem Anschluss einer Waschmaschine oder eines Elektroherdes.“ Text: Susanne Kupke, dpa 

Geteilte E-Autos

Es muss nicht das Privatfahrzeug sein!

Wer mit seinem Fahrzeug regelmäßig viele Wege zurücklegt, ist auf ein eigenes Auto angewiesen, in dem stets alles bereit liegt, was das Autofahren angenehm macht. Nicht für jeden und jede ist das der Fall, für viele Menschen ist ein eigenes Auto im Prinzip entbehrlich. Doch was, wenn man doch hin und wieder eines benötigt? Sei es für den Familieneinkauf, für einen Umzug oder für den Urlaub? In diesem Fall ist Carsharing die optimale Lösung. Die meisten Carsharing-Unternehmen haben zwischenzeitlich einige elektrisch betriebene Autos und solche mit Hybridantrieb in ihrer Fahrzeugflotte. Eine gute Möglichkeit, umweltschonender mobil zu sein.
  

zuletzt aktualisiert: 01.08.2022