Sportverein Unterjesingen: Ein Verein mit Historie

Die Geschichte des heutigen Sportvereins Unterjesingens beginnt am 3. März 1923 im Gasthaus zur Rose. Um die Jugend unter einem Dach sammeln zu können, wurde zunächst der Turn- und Sportverein gegründet. Zudem entstand hoch oben im Schönbuch, in der Hirschenhalde, der erste Sportplatz in Unterjesingen. Unter dem Gründungsvorsitzenden Wilhelm Rabe gelangen in den ersten Jahren Erfolge im Turnen, in der Leichtathletik und im Faustball – der TSV hatte sich einen solchen guten Ruf erarbeitet, dass das Gauturnfest 1928 in Unterjesingen ausgetragen wurde. 

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Fußball dominiert 

Doch der Verein schlitterte in schwierige Zeiten, erst 1936 kam frischer Wind hinein. Und mit ihm: der Fußball. Erste Gegner waren die Teams aus Kayh und Reusten. Doch dann kam der Krieg. Erst am 24. August 1946 wurde der Sportverein Unterjesingen neu gegründet. Der Fußball dominierte nun im Verein. Am 2. Januar 1955 wurde der TSV Kiebingen im Pokal-Endspiel in Derendingen mit 4:2 besiegt. Es war der erste Titel für die Unterjesinger Fußballer. Und es sollte nicht der letzte bleiben: Fast genau zehn Jahre später holte der SVU erstmals eine Meisterschaft. Durch einen 3:2-Sieg im Entscheidungsspiel der C-Klasse gegen den TSV Öschingen ging der Titel 1965 an den SVU, der inzwischen auf einer Farrenwiese im Tal beheimatet war. 

Nach den Meisterschaften 1970 und 1977 folgte die beste Zeit des Vereins: Die Fußballer kickten von 1980 bis 1992 in der Bezirksliga – und stiegen 1981 unter Trainer Bernd Dirscherl beinahe in die Landesliga auf. Der Vorsitzende Emil Hechler, der den Verein prägte wie kein anderer, hatte stets auf die Jugendarbeit und den Zusammenhalt Wert gelegt. Nicht zu vergessen: In den 80- er Jahren gelang in Unterjesingen durch die Integration von „Mimo“ Scipionis Olympia Verona ein Musterbeispiel der Integration. Fußballerisch bewegt sich der SVU inzwischen jedoch in B-Liga-Sphären: Letztmals kickte er in der Saison 2004/05 in der A-Liga.

Pionierarbeit im Frauenfußball

Pionierarbeit wurde am Unterjesinger Wiesweg in Sachen Frauenfußball geleistet: Aus einer Stammtisch-Wette heraus entstand das erste Frauenteam, das am 16. August 1970 bei einem 3:1-Sieg gegen den TV Derendingen erstmals kickte. In den Folgejahren, aber insbesondere von 1984 bis 1992, kickten die SVU-Frauen mehrmals in der Verbandsstaffel, damals die höchste Liga des Landes. Heute sind es vor allem die Juniorinnen, die für Furore sorgen: 2022 gewannen die D-, C- und B-Mädels die Meisterschaften. Diese Jugendarbeit im Mädchenbereich unter der Führung von Mathias Herre und Sabine Ebinger sucht ihresgleichen.

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Talentschmiede

Talente hat der SVU einige hervorgebracht: Heinz Stickel machte 1973 den Anfang und absolvierte als erster ehemaliger Unterjesinger Jugendspieler ein Spiel in der 1. Fußball-Bundesliga für den VfB. Auch Martin Fritz kickte für den VfB, wurde jedoch vor allem 1984 unter Trainer Berti Vogts U16-Europameister. In Marvin Jäger (2013 Deutscher U17- Meister mit dem VfB) und Torhüter Andreas Menger machten weitere Spieler aus der Unterjesinger Jugend heraus noch auf sich aufmerksam. Natürlich auch: Kim Kulig. Die Europameisterin von 2009 trug Anfang 2000 für zwei Jahre das Unterjesinger Trikot.

Diverse Sportangebote

Neben dem Fußball gibt es weitere erfolgreiche Sportangebote. Beispielsweise die Leichtathletik unter der Führung von Rose und Erik Löhler, die durch Aaron und Samuel Vallipuram schon einige Baden-Württembergische und Süddeutsche Meisterschaften erringen konnte. Hat das Kinderturnen beim SVU eine jahrelange Tradition, kamen zuletzt auch Rückenfit- und Yoga-Kurse hinzu.

Jubiläumsjahr 2023

Im Jubiläumsjahr 2023 ist der SVU mit über 600 Mitgliedern hervorragend aufgestellt. Auf ein großes Festspiel hat das Vereinspräsidium angesichts der schwierigen Planung durch das Coronavirus verzichtet. 

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Neben der Leichtathletik-Kreismehrkampfmeisterschaft der U12 sowie Juniorinnen- und Junioren-Turnieren steht doch einiges im Festprogramm: das Onder-GassFescht (20. Mai), das 6. Nachtelfmeterturnier (8. Juli), der Pfaffenbergpokal (26. bis 30. Juli) sowie natürlich die Unterjesinger Kirbe (27. bis 30. Oktober). Es gibt also genügend Möglichkeiten, das 100- Jährige zu feiern!