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10 Jahre Weitinger „GäuWärme“ - ein Erfolgskonzept

Das zehnjährige Bestehen wird mit Führungen, Gewerbeschau, Kinderprogramm und mit der Weitinger Vereinsgemeinschaft gefeiert. 

10 Jahre Weitinger „GäuWärme“ - ein Erfolgskonzept

Dieses Foto entstand im Jahr 2014 beim Tag der offenen Tür mit Steffen Frank, Alt-Bürgermeister Armin Jöchle und Siegfried Neub (v. I. n. r.). Bild: Hermann Nesch

Alles fing recht klein mit einer nachbarschaftlichen Idee durch Heizungsbaumeister Steffen Frank 2012 an, für die Weitinger Lessingstraße im Baugebiet „Binsengasse“ eine Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien zu installieren. Aus dem zunächst kleinen Vorhaben entwickelte sich jedoch ein großes Projekt mit fünf Bauabschnitten für ganz Weitingen. Eine Erfolgsgeschichte. Die NECKARCHRONIK berichtete bereits am Mittwoch.

„GäuWärme“ als Vorbild

Gegründet wurde die „GäuWärme GmbH“ am 20. Juli 2013 nach einer im April vorausgegangenen Bürgerversammlung. Die Resonanz war damals überwältigend, sodass beide Seiten – Initiator und Heizungsbaumeister Steffen Frank und Gemeinde – gemeinsam das Projekt wagten und es Schritt für Schritt verwirklichten. Die Gemeinde stieg auch deshalb mit ein, um mit gutem Beispiel bei der Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien voranzugehen sowie bei der Bürgerschaft und den Hausbesitzern Vertrauen und eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.

Gesellschafter sind Geschäftsführer Steffen Frank mit 60 Prozent, die Gemeinde Eutingen im Gäu mit 30 Prozent und Bauunternehmer Siegfried Neub aus Pfalzgrafenweiler mit 10 Prozent. Außerdem zählt die GmbH 19 „stille Gesellschafter“. Am 10. April 2014 schließlich ging die „GäuWärme“ ans Netz und die ersten vier Haushalte wurden in der Lessingstraße mit Wärme versorgt. Bei einem fast gleichzeitigen Tag der offenen Tür konnten Interessenten sich einen Einblick in die neue alternative Energieversorgung verschaffen.

Danach ging es in fünf Bauabschnitten Schritt für Schritt weiter. 2013 bis 2014 wurde die Heizzentrale im Gewerbegebiet „Unter dem Wasen“ mit dem ersten großen Heizkessel gebaut, dem ein Jahr später aufgrund der großen Nachfrage ein zweiter folgte, ebenso zwei Holzgas-Blockheizkraftwerke. Im ersten Bauabschnitt konnte das Unternehmen bereits 83 Haushalte versorgen. Zwischendurch wurde das Unternehmen mit einem Bestergebnis als besonders umweltfreundlich zertifiziert.

Nach Ende des fünften Abschnitts sind es inzwischen 290. Dazu kommen 50 Haushalte, die ihren Anschluss bereits im Haus haben, aber noch keine Wärme beziehen, weil sie noch über eine intakte Heizversorgung verfügen, sowie weitere vorsorgliche Zuleitungen in Grundstücke. Insgesamt wurden rund 15 Kilometer an Leitungen verlegt.

Parallel dazu auch weitere Versorgungsleitungen, Erdstromkabel, Mikroleerrohre und Backbone in Zusammenarbeit mit der NetzeBW, der Gemeinde und dem Landkreis. Zudem wurde im vierten Bauabschnitt eine 600 Meter lange Leitung zum Energiehof Weitenau verlegt. Inzwischen ist aus dem ursprünglich angedachten „ganz Kleinen“ „ganz Großes“ geworden, das als Musterbeispiel für eine dörflich-kommunale Nahversorgung geworden ist. Hermann Nesch

zuletzt aktualisiert: 21.06.2024